Ehrenamtliche MitarbeiterInnen bieten an diesem letzten Teil des Weges ihre Unterstützung an. Oft   scheint es nur wenig zu sein, was getan werden kann – aber dieses wenige kann sehr viel sein.Worauf   es meist ankommt, ist als Mensch da zu sein, Zeit zu haben, die Bereitschaft sich auf das   gegenüber   einzulassen, ohne Wenn und Aber. Die Menschen wurden von vielen ehrenamtlichen Männern und Frauen begleitet.

Manche der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen sind schon Gründungsmitglieder des Vereins gewesen, manche haben ihre Schulung zur Begleitung in der Hospizarbeit erst vor kurzem abgeschlossen.

Aber, wer sind diese Ehrenamtlichen die sich bei uns im Verein engagieren? In den 30 Jahren gab es viele Interviews, Berichte, Filme, Aussagen über die ehrenamtliche Hospizarbeit. Hier haben Ehrenamtliche erzählt, was die Hospizarbeit ihnen bedeutet.

Ich und mein Ehrenamt

Das folgende Interview ist in ähnlicher Form in „Hello Müllheim“ am 27.7.2023 veröffentlicht worden

Was hat Sie dazu bewogen sich in der Hospizarbeit zu engagieren?
In einer für mich schwierigen Zeit wurde ich in der Versorgung meiner Schwiegermutter über Jahre von einem ehrenamtlichen
Mitarbeiter der Hospizgruppe unterstützt. Damals habe ich diese Unterstützung als ein großes Geschenk wahrgenommen, sie
war einfach da, ohne Bedingungen, ohne „Wenn“ und „Aber“. Später wollte ich dieses Geschenk weitergeben.
So begann ich die Ausbildung zur ehrenamtlichen Mitarbeiter*in in der Hospizgruppe und ich bin jetzt seit 10 Jahren als
Ehrenamtliche tätig.

Was sind die Aufgaben einer Ehrenamtlichen?
Die Aufgabe der Ehrenamtlichen ist die Begleitung von Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt. Dabei können auch die
Angehörigen in ihrer Trauer und der Zeit des Abschieds Unterstützung finden.
Der zeitliche Einsatz richtet sich bei der Hospizarbeit grundsätzlich an den Möglichkeiten der Ehrenamtlichen, wenn erforderlich kann eine Begleitung auch im Team wahrgenommen werden.

Was ist Ihr persönlicher Gewinn bei Ihrem Engagement? 
Das, was wir über die Hospizarbeit persönlich bekommen, ist sehr vielfältig. Häufig Dankbarkeit und Wertschätzung durch die
Menschen in der Begleitung. Die Menschen ein Stück in ihrem Leben begleiten zu dürfen und das Wissen darum, dabei etwas
Sinnvolles zu tun, ist der größte Gewinn.
Das wichtigste Angebot ist, dass wir unsere
Zeit zur Verfügung stellen, ein heute knappes Gut. In dieser Zeit stehen die Bedürfnisse und Wünsche des oft schwerkranken Menschen im Mittelpunkt, ohne Erwartungen.

Wer engagiert sich in der Hospizarbeit?
Die verschiedensten Menschen sind in der Hospizarbeit tätig, alle im Engagement vereint. Sie stellen ihre Erfahrung und ihre Person anderen Menschen zur Verfügung. Die Auseinandersetzung mit dem letzten Lebensabschnitt führt oft dazu, dem eigenen
Leben mit seinen täglichen Belastungen und auch Grenzen mehr Wertschätzung und Dankbarkeit entgegenzubringen.

15.2.2024 BZ Dreisamtal: Zu Besuch bei Sterbenden

Zu Besuch bei Sterbenden

Klaus Gauggel ist als ehrenamtlicher Hospizhelferim Dreisamtal tätig. Er will dabei all jenen zur Seite stehen, die am Ende ihres Lebens angekommen sind. Durch die Arbeit mit Tod, Trauer und Erlösung hat er viel gelernt.

Den ganzen Artikel hierzu können Sie lesen unter Zu Besuch bei Sterbenden

Rückblick, BZ 12.7.1994: Gründungsversammlung der Hospizbewegung Breisgau-Hochschwarzwald

Begleitung des letzten Weges 

Kirchzarten „Hospizbewegung Breisgau-Hochschwarzwald“ heißt der Verein, der jetzt auf Initiative der Kreisverbände der Caritas und des Diakonischen Werks gegründet wurde und dessen Mitglieder in einer Situation aktiv werden wollen, mit der jeder Mensch früher oder später konfrontiert ist: Die 80 Frauemn und Männer, die zur konstituierenden Versammlung in das Kreisalten- und Pflegeheim nach Kirchzarten kamen, haben sich zum Ziel gesetzt, sterbende Menschen auf der letzten Wegstrecke ihres Lebens zu begleiten und zu betreuen.

Pfarrer, Ärtzte, Altenpfleger, Vertreter von Wohlfahrtsverbänden und Sozialstationen, Ordensschwestern, Psychologen und engagierte Laien sind unter den Vereinsgründern; viele von ihnen sind bereits in den örtlichen Hospizgruppen in Kirchzarten, Müllheim und Breisach tätig und wollen nun mit den Erfahrungen ihrer ehrenamtlichen Arbeit dazu beitragen, dass im ganzen Landkreis weitere dezentrale Gruppen aufgebaut werden können, deren Mitglieder insbesondere dann tätig werden, wenn Sterbende keine Angehörigen oder nahestehenden Personen mehr haben oder sie sich von dem Sterbeprozeß und seinen Belastungen und Krisen überfordert fühlen.

Angesichts der fortschreitenden Vereinzelung und Anonymisierung in der Gesellschaft und der Veränderung der Familienstrukturen, so Caritas-Kreisgeschäftsführer Bernd Schwerer bei der Gründungsversammlung, bleibe immer mehr Menschen die Erfüllung des häufig genannten Wunsches versagt, die letzten Tage und Stunden in der Geborgenheit einer familiären Umgebung verbringen zu können. Damit ihnen die trostlose Erfahrung, ihr nahestehendes Ende allein und ohne Beistand vertrauter Personen zu erleben, dennoch erspart bleibt, sei ein kreisweites Netz von Hospizgruppen dringend vonnöten.